Thema Schmerz

Jeder kennt sie und keiner möchte sie haben – Schmerzen. Sie sind störend und unangenehm, dennoch sind sie ein wichtiger Schutzmechanismus unseres Gehirns. Akute Schmerzen üben eine notwendige Warnfunktion aus, um Gewebeschäden zu vermeiden und sie informieren uns darüber, wo Reizungen, Wunden oder Entzündungen entstanden sind. Dazu gibt es auch akute Schmerzen neurologischer Natur, die bei bestimmten Bewegungen oder in gewissen Situationen ausgelöst werden.

Was will uns unser Gehirn damit eigentlich sagen?

Der Klassiker mit dem Griff auf die heiße Herdplatte zeigt, dass uns unser Schmerzempfinden häufig vor ernsten Verletzungen bewahrt und schon in unserer Kindheit zu wichtigen Lernprozessen führt. Doch es gibt auch den chronischen Schmerz, den man provokant als Fehlinformation des Gehirns bezeichnen kann. Denn chronische Schmerzen halten an, obwohl ihre eigentliche Ursache bereits abgeklungen ist. Hier reguliert unser Nervensystem die Hemmung nicht mehr so, wie es eigentlich sein sollte. Das macht für viele Menschen, die daran leiden, den Alltag schwer.

Ein komplexes Thema, für das es kein Allheilmittel gibt

Vor allem Rückenschmerzen und Kopfschmerzen haben eine hohe Chronifizierungsrate und gehören in Deutschland schon seit langem zu den größten Gesundheitsproblemen. Die schlechte Nachricht ist, es gibt kein Allheilmittel oder den ultimativen Tipp, wie man diese Schmerzen lindern kann. Dafür ist das Thema viel zu komplex und die Ursache zu individuell.

Die gute Nachricht ist, es gibt Personal Trainer wie Nikolai Kühlwein, die sich ausgiebig mit der Thematik des Neurotrainings beschäftigen, um ihren Klienten optimal helfen zu können. Viele Neurotrainer orientieren sich dabei an Dr. Eric Cobb aus den USA. Dieser gilt als einer der weltweit führenden Experten für neurologisch ausgerichtete Rehabilitations- und Sportperformance Programme.

Die Möglichkeit, sein Gehirn zu trainieren und signifikante Verbesserungen in der Beweglichkeit, Kraft und Wahrnehmung durch verhältnismäßig geringen Aufwand zu erreichen, fasziniert seit jeher die Sport- und Gesundheitsbranche. Das Thema Schmerz ist insbesondere bei Menschen, die keinen Sport treiben, eine verbreitete Problematik. 

Thema Schmerz

Schmerz bedeutet nicht immer gleich Verletzung

Oberstes Ziel ist natürlich, den Schmerz zu lindern, dafür spielt es bei neurologischer Herkunft eine entscheidende Rolle, zu verstehen, wie Schmerz im Körper funktioniert und was sein Zweck ist. Dabei spielt das Verständnis über das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Körper eine große Rolle. Denn wenn wir Schmerz empfinden, ist das, was wir tatsächlich erleben, das Bedürfnis des Gehirns, auf etwas zu reagieren.

Schmerz bedeutet nicht immer gleich Verletzung.

Er ist ein Alarmsignal des Nervensystems an das Gehirn. So kann man den Schmerz auch als ein Warnsignal im Gehirn verstehen. Die sogenannten Schmerzrezeptoren spielen als Schadensmelder in diesem Kontext eine besondere Rolle. Diese leiten ständig Informationen an unser Gehirn weiter, was dann entscheiden muss, welche Meldungen wirklich relevant sind. Nicht relevante werden blockiert. Die Entscheidung dazu basiert insbesondere auf den eigenen Vorerfahrungen. Werden also Signale durchgelassen, entsteht im Gehirn der Schmerz und lässt uns diesen im betroffenen Bereich erleben.

Im Neurotraining gilt es, die Hemmung der Signale wiederzuerlangen und somit die Wahrnehmung über den Schmerz zu mildern oder gar komplett verschwinden zu lassen. Weitere Folgen, die Neben Schmerzen entstehen, sind eine geringere Kraft, Leistung oder Beweglichkeit des Körpers. Nach einer ärztlichen Abklärung und Ausschluss von Verletzungen oder Krankheiten, sollte das Ziel darin bestehen, sich durch die Schmerzen nicht davon abhalten zu lassen, aktiv zu sein. Denn es ist mehrfach erwiesen, dass körperliche Aktivität in fast allen Fällen eine der besten vorbeugenden Maßnahmen ist, die man gegen Schmerzen ergreifen kann. 

Das Nervensystem ins Gleichgewicht bringen

Wir alle haben tagtäglich viele Herausforderungen zu meistern. Dies hat seine Auswirkungen auf Körper und Geist. Alles, was unser Nervensystem strapaziert, sorgt dafür, dass dies nicht so reagiert, wie wir es gerne hätten. So ein komplexes System, welches auch unser Schmerzempfinden steuert, kann schon mal aus dem Gleichgewicht geraten.

Kern der Thematik ist es, unser Nervensystem so zu beanspruchen, dass es für uns und unsere Bedürfnisse handelt. Der Vorteil ist, dass wir dies im gewissen Maße beeinflussen können. Durch gezielte Übungen lassen sich unsere Nervenfunktionen so optimieren, dass die körperliche Leistungsfähigkeit steigt. Dies ist sowohl ein wichtiger Aspekt im Neuroathletik-Training mit Leistungssportlern, aber auch für die Arbeit mit Schmerzpatienten. Und es muss nicht immer das stundenlange ausgiebige Training sein, bereits kleinere Übungen, die nur etwa 5 Minuten am Tag einnehmen, können Abhilfe schaffen. Denn schließlich wollen wir alle die Freiheit haben, im Rahmen unserer physischen Möglichkeiten das zu tun, was wir möchten. Viele werden dabei vom Schmerz unnötig begrenzt. 

Zu Nikolai Kühlwein

Personal Trainer Nikolai Kühlwein vom FIT TEAM Limburg ist ein erfahrener Neurotrainer. Er hat seine Ausbildung bei der BSA durch Erfolgstrainer Prof. Dr. Ulf Sobek genossen. Außerdem hat Nikolai bereits viel physiotherapeutische Erfahrung in der aktiven Betreuung im Rahmen der Prävention. Er absolvierte den Master of Arts in Gesundheitsmanagement mit Schwerpunkten sportpsychologische Trainingstechniken und Coaching.

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